Kennst du das Gefühl, nach stundenlangem Scrollen in den sozialen Medien erschöpft und gleichzeitig gereizt zu sein? Wenn du schon in der Früh deprimiert und niedergeschlagen bist, weil du noch im Bett schlechte Nachrichten en masse via Doomscrolling konsumiert hast?
Du bist nicht allein. Unsere digitale Welt bringt viele Vorteile, aber sie fordert auch ihren Preis: permanente Reizüberflutung durch ständige Erreichbarkeit, Flut an digitalen Informationen und das Gefühl, nie wirklich zur Ruhe zu kommen. Und insbesondere die sozialen Medien üben Druck aus und können zu Stress, Überforderung und einem Gefühl der Entfremdung führen.
Studien belegen eindeutig, dass exzessiver Bildschirmgebrauch unsere Aufmerksamkeitsspanne vermindert und sich negativ auf unsere exekutiven Funktionen auswirkt – also die Prozesse, die unser kognitives, emotionales Verhalten steuern.
Die Oxford University Press hat “Brain Rot” (Gehirn-Rot) zum Wort des Jahres 2024 gekürt. Es verdeutlicht die wahrgenommenen Gefahren des virtuellen Lebens. Brain Rot meint die “Verschlechterung des geistigen oder intellektuellen Zustands einer Person, insbesondere als Folge eines übermäßigen Konsums von als trivial oder unbedeutend angesehenen Inhalten (heute insbesondere Online-Inhalte).”
Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen danach sehnen, bewusst abzuschalten – du auch? Genau hier setzt der neue Anti-Tech-Trend von “Analog Wellness”, zu deutsch etwa analoges Wohlbefinden, an.
Inmitten dieser digitalen Überreizung zeichnet sich ein deutlicher Gegentrend ab: Analog Wellness.
Der Begriff wurde von den Expert:innen des Global Wellness Institute in ihrem Report 2025 geprägt und ist mittlerweile ein globaler Trend. Sie bezeichnen 2025 als das Jahr des „Great Logging Off“: Immer mehr Menschen wenden sich bewusst von Social Media und übermäßigem Medienkonsum ab, um ihr Wohlbefinden zu stärken. Gleichzeitig erleben analoge Technologien und Offline-Aktivitäten ein Revival: Vinyl-Schallplatten, Filmkameras, DIY-Projekte und Hobbyclubs sind angesagter denn je.
Analog Wellness bedeutet aber nicht, Technik komplett abzulehnen, sondern bewusst Offline-Zeit in den Alltag zu integrieren. Es geht um Entschleunigung, Achtsamkeit im Tun, kreative, handwerkliche Hobbys und auch soziale Interaktion – und zwar ohne Bildschirm.
Das bedeutet, Analog Wellness ist ein zweiteiliger Trend:
Weniger Social Media, begrenzte Bildschirmzeit, und Feierabend bedeutet wirklich Feierabend. Unterstützung bieten dabei „Calm Tech“-Apps: Sie helfen, digitale Gewohnheiten bewusster zu steuern – etwa Forest, das mit einer wachsenden Baum-Metapher zum Handyweglegen motiviert, oder One Sec, das zum Innehalten zwingt, bevor du aus Gewohnheit Instagram oder TikTok öffnest.
Statt endlosem Scrollen setzen viele auf analoge Erlebnisse – von Vinyl und Filmkameras bis zu Hobbyclubs, in denen gestrickt, getöpfert oder Schach gespielt wird. Auch Laufgruppen, Tanz- oder Kochkurse boomen.
Die Trendforscherin Beth McGroarty nennt das „retro-futuristisch“: eine Sehnsucht nach mehr Gemeinschaft, Kreativität und einem langsameren, bewussteren Leben. Und das geht nicht nur Einzelnen so – laut einer Umfrage von 2023 wünschen sich 77 % der 35- bis 54-Jährigen eine Welt ohne ständige Vernetzung. Sogar 63 % der unter 35-Jährigen können sich ein Leben ohne Smartphone-Dauerpräsenz vorstellen.
Der Trend zeigt also: Offline ist das neue Luxusgut.
Während Digital Detox oft nur eine kurze und zeitlich begrenzte Online-Auszeit ist, geht Analog Wellness tiefer: Es geht um einen Lebensstil, der langfristig mehr analoge Momente und weniger digitale Ablenkung schafft. Es werden neue Routinen etabliert, die nachhaltig zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens beitragen.
Die ständige Erreichbarkeit und die Flut an Informationen belasten unser Gehirn. Laut Studien nehmen wir heute täglich bis zu 74 Gigabyte an Informationen auf – das entspricht dem gesamten Lebenswissen einer Person vor 500 Jahren! Kein Wunder, dass unser Kopf manchmal nicht mehr mitkommt.
Die Folgen?
Analog Wellness setzt genau hier an: Es bringt uns zurück in den Moment, fördert Kreativität und stärkt unser Wohlbefinden – und das ganz ohne Apps oder Algorithmen.
Du möchtest den Trend ausprobieren? Unsere schöne Stadt Wien bietet unzählige Möglichkeiten, bewusst offline zu gehen und wieder echte Erlebnisse zu genießen:
Analog Wellness ist keine Technikfeindlichkeit, sondern ein bewusster Gegenpol zur digitalen Dauerberieselung. Es geht darum, das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
Fang am besten gleich heute an und überlege dir: Welche analoge Aktivität macht mir Spaß? Wobei empfinde ich Freude und verliere mich ganz im Moment? Kleiner Tipp: Denk daran, was du als Kind gerne gemach hast. Viel Spaß beim Logging Off, enjoy it! 😊
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