Ein Gastbeitrag von Innenarchitektin Sophie Kenzian von so:concepts
Das Homeoffice ist für viele Menschen zur festen Größe geworden – und das hat Folgen: In der Studie des Fraunhofer IAO „Beyond Hybrid Work“ gaben 83 Prozent der Befragten an, dass ihre persönliche Produktivität seit der Einführung hybrider Arbeitsformen zugenommen hat. Hybride Arbeitsformen, das ist eine Mischung von Büroarbeit und Remote-Work.
Und das individuelle Gefühl täuscht nicht: Dienststellen mit einem Anteil von weniger als 60 Prozent Home-Office-Anteil zeigen steigende Produktivität, während Dienststellen mit MEHR als 60 Prozent eher abnehmende Produktivität zeigen. Die Kombination von 50 Prozent Home-Office / Remote-Work und 50 Prozent klassischer Büroarbeit erzielt also die besten Ergebnisse, so eine weitere Fraunhofer-Studie zu Hybrid Work aus dem Jahr 2025, in der knapp 3.000 Mitarbeitende befragt wurden.
Ein Arbeitsplatz zwischen Esstisch und Bücherregal mag kurzfristig funktionieren – auf Dauer braucht es aber mehr als einen Laptop und eine Steckdose. Ein gutes Homeoffice ist nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch durchdacht. Denn wer sich in seinem Arbeitsumfeld wohlfühlt, arbeitet konzentrierter, gesünder – und ist eben meist auch produktiver.
Hier kommen sieben Tipps aus der Praxis, wie du aus deinem Home-Office das Beste herausholen kannst.
Die Grundlage für jeden Arbeitsplatz ist eine ergonomische Grundausstattung. Bevor du an Farben oder Deko denkst, sollte die Ausgangsfrage lauten: Wie sitzt du eigentlich?
Hinweis: Richtig ergonomisch sitzt du, wenn deine Füße vollflächig am Boden ankommen, du einen leicht geöffneten rechten Winkel zwischen Oberschenkel und Wade schaffst. Die Arme solltest du ebenso im leicht geöffneten rechten Winkel auf der Tischplatte ablegen können, damit deine Schultern entlastet sind.
Gerade wenn du keinen eigenen Arbeitsraum hast, hilft es, klare Bereiche zu definieren. Das kann durch einen Teppich unter dem Schreibtisch geschehen, durch eine andere Wandfarbe oder ein Regal, das als Raumteiler dient.
Solche „Zonierungen“ helfen nicht nur optisch – sie wirken auch mental. Sie schaffen Struktur und signalisieren: Hier wird gearbeitet.
Farben beeinflussen, wie konzentriert oder entspannt wir uns fühlen. Für das Homeoffice gilt: Weniger ist mehr.
Helle, neutrale Töne wie Sand, Grau, Salbei oder Hellblau wirken ruhig und unterstützen den Fokus. Knallige Farben lieber nur punktuell als Akzent (z. B. in Form von Bildern oder Accessoires) einsetzen.
Du willst mehr über Farbgestaltung wissen? Mit meinem Color Guide findest du in 5 einfachen Schritten deine individuelle Farbpalette.
Lärm stört, besonders in offenen Wohnbereichen oder Altbauten mit harten Böden. Dabei braucht es nicht viel, um die Raumakustik zu verbessern:
Hinweis: Vermeide leere Schränke in deiner Umgebung – sie wirken wie Resonanzkörper und verstärken den Nachhall.
Chaos auf dem Schreibtisch stört – nicht nur optisch. Plane ausreichend (aber nicht zu viel) Stauraum ein:
Faustregel: Alles, was du täglich brauchst, sollte griffbereit sein. Alles andere darf ruhig verschwinden.
Natürliches Licht ist ideal, aber nicht immer ausreichend. Kombiniere daher:
Din Homeoffice soll funktional sein, aber es darf auch nach dir aussehen – und sich so anfühlen.
Ein gerahmtes Bild, ein Pflanzenarrangement, ein schöner Stiftbecher – all das schafft Identifikation mit dem eigenen Arbeitsplatz. Und macht das Homeoffice zu einem Raum, in dem du gerne Zeit verbringst und dich so richtig wohlfühlst.
Ein gut geplantes Homeoffice muss nicht groß sein – aber es braucht Struktur, Ruhe und einen durchdachten Aufbau, wie in einem klassischen Büro eben auch. Wenn du auf die sieben Punkte oben achtest, steht einem konzentrierten und auch gesunden Arbeiten von zu Hause nichts mehr im Weg – und du fühlst dich auch noch pudelwohl dabei.
Du hast Fragen oder wünschst dir Unterstützung bei der Gestaltung deines Arbeitsplatzes oder Zuhauses? Schau gerne auf meiner Website vorbei und melde dich. Ich freu mich auf dich! Deine Sophie 💙
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