Frau mit Blumenstrauß vor dem Gesicht

Quick-Guide: Wie du lernst, Nein zu sagen – und dabei näher zu dir selbst findest

Kennst du dieses Gefühl, ständig durch den Tag gehetzt zu werden? Du rennst von einem Termin zum nächsten, sagst Ja zu jeder Bitte, jedem Meeting, jedem „Kannst du kurz …?“ – und plötzlich ist es Abend, und du hast wieder keine Pause, keine Minute für dich gehabt.

Vielleicht liegt es nicht nur am vollen Kalender. Vielleicht liegt es daran, dass du zu oft Ja sagst – obwohl du Nein meinst.

Und selbst wenn du nicht laut Ja sagst, sagst du es oft mit deinem Verhalten: Du antwortest auf jede Nachricht, springst auf jeden Anruf an, tauchst auf, obwohl du keine Lust hast und innerlich längst erschöpft bist. Für andere da zu sein ist eine schöne Qualität – aber was, wenn sie zur Selbstverleugnung wird?

Denn jedes Mal, wenn du „Ja“ sagst, sagst du auch gleichzeitig „Nein“. Nein zu Zeit für dich selbst. Nein zu Erholung und Auszeiten. Nein zu dem, was du gerade eigentlich brauchst. 

Die Angst vor dem Nein

Ein Nein fühlt sich oft wie Ablehnung an. Als würden wir jemanden enttäuschen, verletzen, zurückweisen. Der harte Klang im Mund, die innere Anspannung beim Aussprechen. Stattdessen lächeln wir, heben die Stimme und sagen – oft gegen unsere Intuition – schon wieder „Ja“.

Viele von uns – vor allem Frauen – haben früh gelernt, es allen recht zu machen. Freundlich zu sein. Nicht anzuecken. Doch dieses ständige „Ja“ hat seinen Preis: Es kostet Zeit, Energie und nicht selten das Gefühl, noch bei uns selbst zu sein. 

Ein Nein ist nicht egoistisch. Es ist die klare Grenze, die du ziehst, um dich nicht selbst zu verlieren.

Was wir dabei häufig übersehen: Grenzen setzen bedeutet nicht, egoistisch oder kühl zu sein. Im Gegenteil. Es bedeutet, dich selbst ernst zu nehmen – damit du auch andere wirklich sehen und begleiten kannst. Denn was hilft ein weiteres „Ja“, wenn es aus Erschöpfung kommt?

Die gute Nachricht: Du kannst das üben. Nein sagen ist kein Talent – es ist eine Praxis. Und wie jede neue Sprache braucht auch diese Geduld, Fehlerfreundlichkeit und Wiederholung. Starte mit diesen 5 Mini-Übungen und sei nicht zu streng mit dir selbst.

5 Mini-Übungen, um Nein zu sagen – ohne schlechtes Gewissen

  1. Die 5-Sekunden-Pause
    Sag nicht sofort Ja. Atme einmal tief durch. Sag: „Ich melde mich gleich.“ oder “Danke, ich überlege es mir.” Das verschafft dir Raum zum Reflektieren.
  2. Übe ein klares, freundliches Nein
    Zum Beispiel: „Danke, dass du mich fragst. Diesmal muss ich leider ablehnen.“ oder “Lieb, dass du an mich denkst, aber heute habe ich keine Zeit.” Kurz. Klar. Freundlich.
  3. Nein ohne Rechtfertigung
    Wenn du Nein sagst, brauchst du nicht zu erklären, warum. Ob dich die Mama zum Mittagessen einlädt oder es um ein Business-Meeting geht – eine Rechtfertigung ist nicht nötig. 
  4. Spüre in dich hinein
    Warum willst du Ja sagen? Liegt dir die Verabredung oder das Projekt wirklich am Herzen? Oder bist du nur auf der Suche nach Bestätigung oder Zuneigung?
  5. Sag Ja zu dir – ganz bewusst:
    Am wichtigsten: Plane Zeit nur für dich ein. Schreib dir selbst ein Treffen in den Kalender: „Ich + Tee + nix tun“. Und halte dich daran wie an jeden anderen Termin.

Fazit: Lerne Nein zu sagen – und gleichzeitig Ja zu dir selbst

Jedes Nein zu etwas Äußerem ist gleichzeitig ein Ja zu dir selbst. Zu deiner Ruhe. Deiner Kraft. Deinen Prioritäten. Und manchmal sogar: zu deiner Gesundheit. Denn ständige Verfügbarkeit macht krank – innerlich und äußerlich.

Wenn du lernst, Nein zu sagen, öffnest du einen Raum. Für dich. Für das, was dir wirklich wichtig ist. Für alles, was sonst untergeht, wenn du dich dauernd im Außen verausgabst. Schau auf dich und gönn dir Auszeiten nur für dich – zum Beispiel mit unseren Tipps und Anleitung zu mehr innerer Ruhe mit Digital Minimalism, Journaling oder Analog Wellness

 

 

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